Kopieren im Internet scheint gang und gäbe. Es wird kopiert, bis sich jemand beschwert -teilweise auch darüber hinaus. In der Regel beschwert sich niemand. Wenn doch, so hört man häufig folgende Erklärungen / Entschuldigungen / Ausreden:

„Was im Netz steht, kann kopiert werden“
„Internet = rechtsfreier Raum“
„Mit dem Einstellen ins Netz willigt der Urheber in das Kopieren ein“
„Der Urheber hätte sein Werk ja schützen können, wenn er das nicht macht, kann er sich gegen das Kopieren nicht wehren“

Solche Aussagen sind schlicht falsch!

Das Internet war noch nie ein rechtsfreier Raum und wird es auch nie sein; das wäre auch nicht zu wünschen. Was im Netz steht, darf grundsätzlich betrachtet werden, sofern nicht bereits dies durch Zugangskontrollen unterbunden wird; weitergehende Einwilligungen sind dem Upload nicht zu entnehmen. Schließlich sind gesonderte Schutzmaßnahmen nicht notwendig um rechtlichen Schutz zu genießen; im Offline-Bereich käme auch niemand auf die entsprechende Idee anzunehmen, dass man ein Fahrrad entwenden dürfe, „weil es nicht angeschlossen ist!“

Jenseits solch pauschaler Aussagen ist jedoch nicht immer eindeutig, was eigentlich geschützt ist. Es ist daher zunächst zu betrachten, welche Inhalte Gegenstand eines Schutzrechtes sein können, sodann wäre zu betrachten, wie weit dieser Schutz reicht. Erst damit ergibt sich, was erlaubt ist und was nicht.

Denn soweit der „geklaute“ Content geschützt ist, bestehen Möglichkeiten dies angemessen zu sanktionieren, d.h. es besteht insbesondere kein Anlass, die Übernahme hinzunehmen; vielmehr kann man sich dagegen verteidigen. Im Ergebnis ist dies die Regel; dies wird nachfolgend im Einzelnen untersucht.

Also zunächst zum Schutzgegenstand.